Der Koloss von Köthen eingebaut!
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Der Koloss von Köthen eingebaut!

Mehr als ein Jahr mussten die Bewohner der Stadt Köthen darauf warten, doch Mitte April war es dann endlich soweit: Die neue Prosigkerbrücke wurde eingesetzt. .

Bahnknoten Köthen

Die mehr als 600 Tonnen schwere neue Bogenbrücke bildet eine wichtige Komponente einer der größten Infrastrukturprojekte der Region und verbindet die Innenstadt von Köthen mit wichtigen Ausfallstraßen.  Zudem liegt die Brücke auf einem höheren Niveau, wodurch die Oberleitung der wichtigen Bahnverbindung Halle-Magdeburg nach den neuesten Anforderungen angepasst werden kann.

Zusammenbau neben den Gleisen

In den vergangenen Monaten wurden große Konstruktionsteile der Brücke vom Konstruktionsort zur Baustelle neben den Gleisen bewegt. Dort wurde die Brücke durch die Stahlkonstruktionsspezialisten zu einem Koloss zusammengebaut, der sage und schreibe 73 Meter lang, 18 Meter breit und 15 Meter hoch ist und ein Gewicht von 660 Tonnen aufweist. 

Kurze Wochenendruhe

Unterdessen hatten sich die Ingenieure von Wagenborg Engineering mit der besten Lösung beschäftigt, um die Brücke über sieben (!) Bahnstrecken zu transportieren. Dies musste während der kurzen Wochenendruhe erfolgen, um die Beeinträchtigungen des Zugverkehrs so gering wie nur möglich zu halten.

Ingenieurtechnische Einbaumethode

Die Ingenieure von Wagenborg Engineering entschieden sich für den Einsatz unterschiedlicher Techniken, um die Brücke einzubauen. Auf der anderen Seite der Gleise, wo die Brücke auf dem Bauplatz zusammengebaut wurde, wurden SPMTs für den Transport eingesetzt. An der oberen Seite der Gleise stand eine 600 Tonnen schwere Raupe bereit, um das Außenende der Brücke zu übernehmen. Für die horizontale Bewegung über die Gleise entschieden sich die Ingenieure für das von Wagenborg Nedlift eigens entwickelte Schubsystem. Für die vertikale Positionierung kamen letztlich verschiedene Pressensysteme zum Einsatz.

 

Fürwahr ein komplexes Zusammenspiel von Transporttechniken, die bis ins kleinste Detail berechnet und von den schlauen Köpfen von Wagenborg Engineering ausgetüftelt worden waren. 

Schritt für Schritt

Mitte April 2021 war es dann soweit und die ingenieurtechnische Lösung wurde in den nachstehend genannten Phasen ausgeführt:

  • Phase 1: Anheben der Brücke. Hierzu wurde die Brücke um 8 Meter (!) hochgeschraubt. Nun konnten die SPMTs mit dem darauf befindlichen Modular Support System unter die Brücke manövriert werden.

     

  • Phase 2: Mit SPMTs wurde die Brücke in Richtung Widerlager transportiert, wobei die Vorsprünge der Brücke über die Gleise manövriert wurden.

     

  • Phase 3: Nun konnte die 600-Tonnen-Raupe eines der Außenenden der Brücke übernehmen, wodurch das vordere Set der SPMTs unter der Brücke ausgefahren werden konnte. Mit Hilfe des Krans und des hinteren Sets der SPMTs wurde die Brücke in die korrekte Position gedreht.

     

  • Phase 4: Nun war der Zeitpunkt für das faktische Einschieben der Brücke gekommen.  Es begann ein enges Zusammenspiel der Raupe und des Schubsystems, das auf der unterstützenden Konstruktion installiert war. Langsam aber sicher bewegte sich die Brücke über die Gleise. 

     

  • Phase 5: Die Brücke wurde an beiden Seiten über den Widerlagern positioniert und mit Hilfe des neuen 600-Tonnen-Pressensystems von Wagenborg Nedlift nach unten gebracht.

     

  • Phase 6: Schließlich wurde die Brücke auf Sicherungsmuttern übernommen, sodass der Auftraggeber die Auflagepunkte in Bereitschaft bringen konnte.

     

  • Phase 7: Über mehrere Wochen hinweg, als die entsprechenden Bereiche des Fundaments aushärteten, setzten die Schraubspezialisten von Wagenborg Nedlift die Brücke auf das endgültige Fundament auf.

Gute Fachkenntnisse

Dies erfolgte dank der guten Fachkenntnisse des Teams von Wagenborg Nedlift, wobei sie auch mit dem großen Interesse der Bewohner der Stadt Köthen rechnen konnten. 

Bilder: Foto Fritzsche

Es wird erwartet, dass die Brücke am Ende des Jahres 2021 in Betrieb genommen wird.

Von ESTA Award gekrönt

Die Installation des Kolosses von Köthen war eine Meisterleistung und wurde von ein ESTA Award gekrönt!

 

ESTA ist die Europäische Verein von Firmen im Bereich Schwertransporten und Hebearbeiten. Die ESTA vertritt die nationalen Verbände im Bereich Schwertransport und Hebearbeiten. Jedes Jahr werden ESTA Awards für außergewöhnliche Projekte im Bereich technischer Einfallsreichtum, Innovation oder Sicherheit vergeben.

 

www.estaeurope.eu

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